Holz zeigt Farbe –
Oberflächenbehandlungen auf sägerauen Fassaden – Teil 1
Farbe mit nordischer Stärke
Beim Gedanken an farbige Holzfassaden kommt vielen das klassische Schwedenhaus in den Sinn – rot gestrichen mit weißen Fensterrahmen. In Ländern wie Schweden, Norwegen oder Finnland ist dieses Bild weit verbreitet. Was dabei oft übersehen wird: Die Fassaden bestehen meist aus sägerauem Holz. Diese Oberfläche sorgt dafür, dass die Farbe besser haftet und länger hält. Das wirkt sich positiv auf die Optik und die Lebensdauer der Fassade aus. Diese Bauweise findet sich nicht nur bei traditionellen Häusern, sondern passt ebenso gut zur modernen Architektur.
Rau für besseren Halt
Für eine erfolgreiche Oberflächenbehandlung von Holzfassaden empfiehlt es sich, entweder zunächst abzuwarten, bis das Fassadenholz durch Witterungseinflüsse eine raue Oberfläche entwickelt, oder von Anfang an sägeraues Holz [Glossar] zu verwenden. Denn in diesem Zustand nimmt das Holz die Farbe deutlich besser auf. Im Gegensatz dazu lässt eine fein gehobelte Oberfläche die Farbe nur schlecht in das Holz eindringen.
Rot hat seinen Grund
Viele fragen sich, warum so viele Häuser in Skandinavien rot gestrichen sind. Die typische Farbe, das sogenannte Falunrot, stammt ursprünglich aus der Kupfermine im schwedischen Falun. Dort entstand bei der Erzverarbeitung ein eisen- und mineralhaltiger Schlamm, der zunächst zum Schutz des Grubenholzes verwendet wurde. Man stellte fest: Die Inhaltsstoffe, besonders die Kieselsäure, schützen das Holz zuverlässig. So entstand eine wetterbeständige Farbe, die das Haus vor Verfall bewahrt, Schädlingen entgegenwirkt und die Holzfassade in lichtarmen Wintern zuverlässig erhält.
Rot, Braun oder doch Violett
Je nach Licht und Wetter verändert sich die Ausstrahlung der Fassade. An trockenen Tagen zeigt das Holz ein warmes, erdiges Rot. Bei Regen vertieft sich der Ton zu einem dunklen Braunrot. Und wenn das Licht optimal fällt, schimmert die Oberfläche sogar leicht violett.
Man sieht, das typische Schwedenrot hat seinen Grund. Es schützt das Holz nicht nur vor Wind und Wetter, sondern schenkt der Fassade gleichzeitig ein lebendiges Farbenspiel. Teil 2 widmet sich der Frage, wie sägeraues Holz auch in heutigen Baukonzepten überzeugt.